|   Die Offinger Donau-Lichtspiele leben Filmkultur! 
          
            |  |  | Offingen hat viel zu bieten, auch ein  Kunstkino mit Tradition. Vor 58 Jahren, noch mitten in der  Nachkriegszeit, eröffnete in Offingen ein Kino. Damals war der  Fernseher im Wohnzimmer noch die absolute Ausnahme. Nur wenige Menschen  konnten sich 1958 einen sündhaft teuren Fernsehapparat leisten. Kino  war die angesagte Filmpräsentation. Doch die Zeiten ändern sich.  Die Preise für Fernseher sanken und damit auch die Publikumszahlen.  Weil immer mehr Filmfreunde das "Pantoffelkino" zu Hause genossen,  mussten rundum die Kinos in den 60-er und 70-er Jahren schließen.  Anders die Donaulichtspiele, die in den 80-er Jahren auch der  Videothekenwelle trotzten und sich aktuell in der digitalen Revolution  und Multiplex-Konkurrenz behaupten - mit einem außergewöhnlichen  Programm einen Ruf, der weit über Offingen, ja sogar über die  Landkreisgrenzen hinaus geht. Vor 28 Jahren haben der Fernsehjournalist  Werner Flott und seine Frau Elisabeth das Kino von einer Offinger  Betreiberin übernommen .
 Das Betreiberehepaar übernahm seinerzeit ein Lichtspielhaus, das von  einem Nobelkino mit Anspruch noch weit entfernt war. Am Nachmittag lief  "Auf dem Highway ist die Hölle los", nachts fuhren die Dorfbewohner im  Schutz der Dunkelheit mit ihrem Mofa zum Besuch von Sex- und  Pornofilmen vor.
 Den Stilwechsel läuteten die neuen Kinobesitzer 1984 ein. Umfangreiche  Umbau- und Renovierungsarbeiten 1981 nach den Ideen und Wünschen von  Elisabeth Flott machten das Kino zu einem echten Filmtheater, eben zum  Nobelkino des Landkreises Günzburg. Die Einrichtung des  Lichtspielhauses weicht von der Norm ab und steht im wohltuenden  nostalgischen Gegensatz zu modernen Minikinos. Die 129 Plätze werden  durch kleine Lämpchen beleuchtet, auf einer Tischleiste kann der  Besucher Getränke und Knabberzeug abstellen. Die floral dekorierten  Wände geben dem Kino auch bei Licht Charme, was besonders bei  Veranstaltungen ins Gewicht fällt. Dafür steht auch eine kleine Bühne  vor der Leinwand zur Verfügung . Sehr bald schon wurde das Kino in den  80-er Jahren als Talentbühne genutzt, denn Werner Flott hatte sich  inzwischen als kleiner Privat -TV-Sender mit Sendelizenzen  (Spartenanbieter) in den Kabelnetzen Ludwigshafen (dem Ort des  Urknalls des gesamten Privatfernsehens) und in Berlin etabliert, wo er  eine Sendereihe "Talente vor der Kamera" ausstrahlen ließ. Eine der  Talente war die damals 16-jährige Diana Damrau, die in Offingen ihren  ersten Fernsehauftritt hatte. Heute ist sie eine bekannte Opernsängerin  und auf den bedeutendsten Bühnen der ganzen Welt im Einsatz.
 Gegenwärtig sind etablierte Künstler der Kleinkunst und des Kabaretts –  unter anderem die Mehlprimeln - regelmäßige Gäste.
 Das noble Ambiente des Kinos wird aber in erster Linie für filmische Events genutzt.
 1989 wurden die " Offinger Filmtage" als Gemeinschaftsveranstaltung  der Volkshochschule Günzburg mit Ihrer Außenstelle Offingen , der  Marktgemeinde Offingen und den Donaulichtspielen selbst ins Leben  gerufen.
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            |  |  | In  jedem Jahr am letzten September-Wochenende werden vier Filme an vier  aufeinander folgenden Tagen unter einem bestimmten Motto gezeigt. Unter  dem Motto „Kultfilme“ waren die Cineasten aufgerufen, entweder selbst  etwas zum Filminhalt beizutragen oder mit entsprechender, adäquater  Kleidung zu erscheinen, um damit den Eintritt auf nur 1 DM zu drücken.  So kamen sie zum Film "Casablanca" mit Humphrey Bogart mit Hüten oder  sie spielten das Lied vom Tod auf der Mundharmonika. Viele junge Damen  kamen leichtbekleidet in Strapsen und Netzstrümpfen zum Film "The Rocky  Horror Picture Show" und gingen auch während der Vorstellung außer Rand  und Band zur Sache.  Das  Kino nimmt zwischenzeitlich beim Publikum einen gewissen "Kultstatus"  ein. Nicht zuletzt schätzt man die anspruchsvolle aber auch ausgewogene  Filmauswahl, die bereits zu mehreren staatlicher Prämiierung des  qualitativ herausragenden Jahresfilmprogramms geführt hat. Ein Kino  eben für die ganze Familie. Einige Textstellen wurden aus einem  Artikel des Schwaben Echo entnommen. Die Autorin dieses Artikels war  Frau Gertrud Adlassnig.
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